Geschichte - St. Ludgerus Schapen

Die St. Ludgerus Kirche Schapen von außenBereits um 890 befand sich auf dem Oberhof des Klosters Werden eine Kirche. Es wird vermutet, dass sie der hl. Katharina geweiht war. Im 12. Jahrhundert wurde eine neue Kirche, die auf dem hl. Liudgerus geweiht wurde, gebaut. Mitte des 16. Jahrhunderts war die Kirche baufällig und wurde durch die jetzige evangelisch reformierte Kirche ersetzt. Bis 1674 hatten die Mönche des Klosters Werden das Patronatsrecht über die Kirche in Schapen. Zum Kirchspiel Schapen gehörte bis Mitte des 16. Jahrhunderts auch die Gemeinde Hopsten. Nach der Reformation wurde im jetzigen Dorfkern eine Notkirche errichtet, die 1789 durch eine größere Kirche ersetzt wurde.

Die Pfarrkirche St. Ludgerus Schapen

Das Kirchenportal der St. Ludgerus Kirche SchapenNachdem die alte Kirche baufällig geworden war wurde in den Jahren 1930 und 1931 die jetzige Kirche nach den Plänen des Architektenteams Feldwisch-Drentrup, Osnabrück auf dem Grundstück von Hermann Hofhus gebaut. Die Bauausführung erfolgte durch die Baufirma Weinrich, Münster. Die Kirche ist aus Ibbenbürener Sandstein errichtet. Die äußeren Charakteristika werden durch den schlichten, offenbar am niedersächsischen Bauernhaus orientierten Stiel dargestellt, während das mächtige Dach an das Dach einer großen Scheune erinnert.

Das Innere der Kirche ist durch das große Hauptschiff und die beide kleinen Seitenschiffe geprägt. Das 11,40 m hohe Tonnengewölbe wird von schlichten Pfeilern getragen, welche durch sanft schwingende Halbbögen miteinander verbunden sind. Im Chorraum befindet sich ein Triumphbogen mit der Inschrift "Christus gestern - Christus heute - Christus in Ewigkeit". Die Orgelempore ragt mit einem geschwungenen freitragenden überhang 2,50 m in das Kircheninnere. Alle Raumteile zeigen mehr oder weniger hervortretende schlichte ornamentale Abschlüsse.

Der Hochaltar der St. Ludgerus Kirche SchapenDer fast 8,00 m hohe Hochaltar ist nach dem Vorbild des Barockaltars der Franziskanerkirche in Warendorf von Schreinermeister Engelland zwischen 1750 und 1780 erstellt worden. über drei Holzstufen erhebt sich die Altarbasis, auch Predella genannt. Sie ist einem altchristlichen Märtyrerschrein nachempfunden und von einer Lorbeergirlande umgeben. Das Medaillon in der Mitte zeigt die Buchstaben IHS (Jesus, Heiland, Seligmacher). Es folgt der Tabernakelaufsatz mit den seitlichen Reliquienfächern und Stufen für die Kerzenleuchter.

Auf dem Tabernakeldach befindet sich die Figur des Pelikans, oberhalb und gegen den Tabernakel etwas zurückgesetzt die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes als trauernde Hauptfiguren neben dem erhöhten Christus am Kreuz. Den oberen Abschluss bildet ein Himmelsbalachin mit Gott Vater in einer Wolke und nter ihm die Taube als Symbolfigur des hl. Geistes. In den Seitenteilen des Hochaltars befinden sich Türen mit Lorbeerrosetten und einem Figurenaufsatz. Im Stiel des Hochaltars stehen im vorderen Teil des Chorraums zwei Seitenaltäre.

 

Der Marienaltar der St. Ludgerus Kirche Schapen

Links steht der Marienaltar mit einer Gottesmutterstatur im Strahlenkranz und über ihr eine Wolkenglorole mit der Figur des hl. Geistes in Gestalt einer Taube. Der rechte Herz-Jesu-Altar zeigt über der Herz-Jesu-Statue das Lamm Gottes, ruhend auf dem apokalypischen Buch mit den sieben Siegeln.

Ende der sechziger Jahre wurde ein neuer Konzelebrationsaltar angeschafft. Er ist an die in der Kirche vorhandenen barocken Elemente angepasst worden. Im Ambo und im Kredenz sowie dem Chorgestühl wurden die mit großen Lorbeer-Rosetten versehenen Elemente der ehemaligen Kommunionbank eingearbeitet.

Die Marienkapelle der St. Ludgerus Kirche SchapenDie Kirche ist mit einer Reihe von Statuen geschmückt. Die wohl älteste Statue ist die Figur des Kirchenpatrons, des hl. Ludgers aus dem 16. Jahrhundert.

Der 1987 neu angeschaffte Kreuzweg ist im barocken Stiel gefertigt und in verhaltener Farbgebung antik gefasst.

Im hinteren Teil der Kirche befindet sich die Marienkapelle, die zum Gebet einlädt. In der Kapelle befindet sich ein Ikonenbild von der immerwährenden Hilfe. Die Ikone ist eine Nachbildung des Originals aus der Kirche San Alfonso in Rom.

Die vom Baumeister Kemper aus Lübeck gebaute und von der Osnabrücker Orgelbaufirma Kreienbrink restaurierte Orgel wurde 1964 angeschafft. Sie hat 25 klingende Register und rund 4.300 Pfeifen. Sie hat ein machtvolles Klangvolumen.