Die heutige Gestaltung des Platzes
Über viele Jahre lag der Alte Kirchplatz verwahrlost und ungenutzt in der Ortsmitte.
Ein Entwurf des Künsterls Angsar Silies aus Lingen konnte 2021/2022 durch Fördergelder, Zuschüsse und Spenden
umgesetzt werden, sodass nun aus dem Platz ein Ort der Erinnerung und der Begegnung wird, der auch den kommenden Generationen das alte Spelle erhält und bezeugt.
Die Pflasterung auf dem Platz, die mit Sandstein eingefasst ist, gibt den Grundriss der Kirche wieder, die 350 Sitzplätze hatte für den kleinen Ort Spelle, der zur Zeit des Baus (1869/70) 450 Einwohner hatte.
Der Torbogen aus Metall am "Eingang" des Platzes ist in der Originalgröße des Kirchenportals gearbeitet. Er lädt durch seine Verjüngung zum Inneren des Platzes ein und lenkt den Besuchenden ins Zentrum des Platzes.
In der Platzmitte befindet sich eine Brunnenanlage: Drei Glocken, die den alten Glocken entsprechen, die in den 1970er Jahren in den Kirchturm der neuen Kirche umgezogen sind und immer noch dort läuten, setzten einen eindrücklichen Akzent. Die Wasserwellen des Brunnens werden in den Bänken zeichenhaft fortgeführt und breiten sich aus, wie die Schallwellen der Glocken im Kirchturm. Auch die Betonglocken haben durch das Wasserspiel einen Ton, der sich auf dem Platz ausbreitet und Zeichen für Lebendigkeit sein kann.
Auf dem Weg der Erinnerung rund um den Kirchengrundriss, zeigen Schautafeln einige Fotoansichten mit Blick auf die Kirche. Auf der Rückseite der Tafeln sieht man die Gebäude, die aus der Persepektive von der Kirche aus ins Dorf gesehen, rund um die Kirche standen.
Erhaltene Grabsteine des alten und ersten Friedhofs wurden als Zeugen der Vergangenheit aufgestellt.
Mehr Details und einige Erläuterungen zu den Grabsteinen finden Sie HIER in der Zusammenstellung von Maria Ostholthoff.
Auch der Grabstein von Pfarrer Batsche, der die Alte Kirche gebaut hat, ist dort zu finden.
Die Fenster im hinteren Teil des Platzes erinnern an die Fenster in der Apsis der Kirche. In den mittleren Fenstern ist der Text von dem Lied "Ein Haus voll Glorie schauet" zu finden (GL 478). Die erste Strophe ist etwa zur Bauzeit der Alten Kirche entstanden (1875) und die anderen Strophen des Liedes kommen aus der Abrisszeit der Kirche (1975).
Im hinteren Teil des Platzes ist das Kreuz, auf dem Namen von den in den Kriegen 1870/71 und 1914-18 gestorbenen Soldaten zu finden sind. Gleichzeitig ist das Kreuz ein Missionskreuz von 1919 der in früheren Zeiten üblichen Volksmissionen, die es bis in die 1970er Jahre in Spelle gab.