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veröffentlicht am 24.03.2020

Fällt alles aus?

Ja!

Aber dennoch lohnt ein Blick in den Hinweistext, der alles Wichtige zusammenfasst und Sicherheit bringt.

 

Außerdem hier ein Wort von Pfarrer Pöttering zur derzeitigen Situation

Liebe Gemeinden,

niemand von uns hat eine solche Fastenzeit auf uns zukommen sehen. Wenn jemand für diese Zeit Vorsätze gefasst hat, waren diese vermutlich eher gewöhnlich und gut traditionell: weniger essen, weniger trinken, weniger rauchen, weniger fernsehen, weniger feiern, … mehr teilen, mehr zuhören, mehr Stille, mehr Zeit für andere, mehr Gebet, … Das Coronavirus zeigt uns auf ganz ungewöhnliche, dramatische und schmerzhafte Weise, dass es in diesem Jahr nicht um eine persönliche und individuell gestaltete Fastenzeit geht, sondern dass die ganze Welt fastet, besser gesagt, fasten muss. Und das ist nicht in Frage zu stellen!

In diesen Wochen begreifen wir ganz neu, dass Verzicht und Ohnmacht nicht nur Wörter sind, sondern wir erleben ihre Bedeutung. Und wir wissen nicht, für wie lange. Insbesondere müssen wir darauf verzichten, zusammenzukommen. Wir müssen uns aus dem Weg gehen, im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und bei Freizeitaktivitäten, beim Einkauf und beim Arzt, … und nicht zuletzt in den Kirchengemeinden. Dieser Pfarrbrief und auch die folgenden enthalten keine einzige Einladung. Es findet nichts statt: keine Werktags- und Sonntagmessen, keine Eucharistische Anbetung, keine Tauffeiern, keine Eheschließungen oder Ehejubiläen, keine Erstkommunion- und Firmvorbereitung, noch deren Feiern, keine Pfarrgemeinderats- und Kirchenvorstandssitzungen, keinerlei Treffen unserer Verbände, Vereine und Gruppen, … ganz einfach NICHTS! Selbst auf die Feier des höchsten kirchlichen Festes, auf die Osterfeier müssen wir verzichten und können nichts dagegen tun.

Verzicht ist nicht schön! Ohnmacht ist nicht schön! Fasten ist nicht schön! Man könnte diese Litanei fortsetzen; irgendwann käme man zu der Aussage: Karfreitag ist nicht schön! Und schlussendlich würde man beim Nachdenken über all dies auch zu dieser Erkenntnis kommen: Ohne Karfreitag gibt es kein Ostern! Es liegt mir fern, diese Aussage als billiges Trostpflaster für die furchtbare Situation zu verstehen, in der sich die ganze Menschheit momentan befindet. Aber ich möchte wohl darauf hinweisen, dass insbesondere wir Christen immer und trotz allem aus einer ganz großen und begründeten Hoffnung leben. Es gibt den Karfreitag, und der ist schrecklich. Er führt in die Entbehrung, in die Einsamkeit und in den Tod! Aber wir glauben an den auferstandenen Herrn, der uns seinen Beistand verheißen hat, und das gilt auch und gerade jetzt.

Auch wenn wir momentan nicht zum gemeinsamen Gebet zusammenkommen dürfen, können wir dennoch gemeinsam darum bitten, dass in dieser Zeit der Ohnmacht unser Glaube an Jesus Christus umso mächtiger werden möge.

Wenn in den nächsten Wochen samstags um 18.00 Uhr für 15 Minuten alle Glocken unserer Kirchtürme läuten und damit den Sonntag, den Tag des Herrn ankündigen, dürfen wir das als Gebetseinladung verstehen. Vielleicht ist es möglich, innezuhalten und ein Vaterunser zu sprechen, allein oder in der Familie. So bleibt die Gebetsgemeinschaft in unserer Pfarreiengemeinschaft erhalten. Und wenn in den nächsten Wochen in unserem Pfarrbrief statt der vertrauten Hinweise und Einladungen nun Gedanken und Gebete zu den bevorstehenden Sonntagen stehen, können wir diese im Laufe des jeweiligen Sonntags vielleicht allein oder in der Familie lesen und beten. So bleibt die Gebetsgemeinschaft in unserer Pfarreiengemeinschaft erhalten. Und wenn wir in den nächsten Wochen unsere Homepage (www.pg-spelle.de) anklicken, finden wir auch dort Gebete, Gedanken und Impulse, die uns allein oder als Familie ansprechen möchten. So bleibt die Gebetsgemeinschaft in unserer Pfarreiengemeinschaft erhalten.

Wir können uns in der nächsten Zeit leider nicht treffen und nicht einmal sonntags zur Feier des Herrn zusammenkommen. Aber ich bin mir sicher, dass er, Jesus Christus, in dieser Zeit einen Weg zu uns findet und in seiner ganz eigenen Art und Weise in unser Leben kommt. Darauf vertraue ich!

Herzliche Grüße, verbunden mit allen guten Wünschen!

Ihr und Euer Pastor Ludger Pöttering